Kathedrale von Santiago de Compostela

Kathedrale von Santiago de Compostela

Die Kathedrale von Santiago de Compostela gilt als Grabeskirche des heiligen Jakobus und ist das Ziel des Jakobswegs. Wie der Altstadt von Santiago gehört die Kirche seit 1985 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Mit dem Bau wurde 1075 begonnen, wobei das romanische Südportal noch in seiner ursprünglichen Form erhalten ist. Im Laufe der Zeit kam es zu zahlreichen Erweiterungen, sodass mehrere Baustile miteinander kombiniert wurden. Die Grundfläche des mächtigen Gotteshauses wurde dabei von 8.200 m² auf 23.000 m² erweitert.

Außenansicht der Kathedrale von Santiago de Compostela

Die Kathedrale ist von vier beeindruckenden Plätzen umgeben, wobei drei den Namen von Handwerkern tragen. Die Westfassade entstand zwischen 1738 und 1750. Sie gilt als bedeutendstes Werk des compostelanischen Barocks. Vom Plaza del Obradoiro aus bietet sich abends eine traumhafte Ansicht. Bei schönem Wetter wird die Fassade von einem goldenen Schein überzogen. Seitlich stehen die 75 Meter hohen Türme, von denen der südliche als Glockenturm genutzt wird. Im Mittelgiebel thront eine Skulptur, die den heiligen Jakobus als Pilger zeigt.

Von der im Osten gelegenen Plaza Quintana kann die Kathedrale während eines Heiligen Jahres durch die Puerta Santa. Wie auf der gegenüberliegenden Westseite ist auch hier ein Standbild von Jakobus zu sehen, der von seinen Jüngern umringt wird. Erbaut wurde die östliche Fassade Mitte des 17. Jahrhunderts. Sie ist eine der frühesten Zeugnisse des Barocks in Santiago de Compostela.

Im Süden führt der Weg zum Dom über die Santiago de Compostela. Die südliche Fassade ist die einzige, welche bis heute in ihrer romanischen Form erhalten ist. Ursprünglich zeigte das Tor die Darstellung Christi als Erlöser. Im Laufe der Zeit wurden allerdings Skulpturen aus anderen Bereichen hinzugefügt. Zentral ist eine Skulptur von Christus zu sehen, unter ihm ist Abraham angeordnet. Von den fünf abgebildeten Aposteln sind nur noch Johannes, Petrus und Jakobus zu erkennen.

Kathedrale von Santiago de Compostela: Der Innenraum

Beim Betreten über den Obradoiro-Platz können Besucher direkt einen der größten Kunstschätze des Doms bestaunen. Der Pórtico de la Gloria wurde 1188 errichtet. Nach Durchschreiten des Pórticos fällt der Blick durch das knapp 100m lange, 8,5m breite und fast 20m hohe Mittelschiff auf den prachtvollen Hauptaltar. Dieser wurde direkt über dem Grab des Apostels erbaut.

Im linken Seitenschiff befindet sich die Kapelle des Christus von Burgos. Sie besitzt einen kreuzförmigen Grundriss und wurde im 18. Jahrhundert von Melchor de Velasco entworfen. Direkt im Anschluss geht es weiter zur Kommunions- oder Herz-Jesu-Kapelle, die ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammt.

Wer nun links in das nördliche Querschiff abbiegt, kommt an einer Skulptur des Santiago Matamoros vorbei, der auch als Maurentöter bekannt ist. Nur wenige Meter weiter beginnt die Kapelle der hl. Katharina von Alexandrien. Auf einem Standbild ist die Heilige mit Märtyrerpalme und Rad zu sehen. Die Gegenseite beherbergt die Kapelle des hl. Antonius, in welcher auch dem hl. Nikolaus gedacht wird. Um einen Zugang zur vormals außerhalb des Domes gelegenen Pfarrkirche Santa Maria la Antigua Corticela zu erhalten wurde dessen benachbarte Kapelle wurde zerstört. Die Pfarrkirche gehört zu den ältesten Tempeln der Stadt und gehörte bereits im 9. Jahrhundert zum angrenzenden Benediktinerkloster.

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Chorumgang und Hauptaltar der Kathedrale

Vom links des Hauptaltars gelegenen Chorumgang geht es über eine Treppe hinunter zum Grab des Apostels Jakobus. Hier befinden sich zudem auch die Gebeine seine Schüler Atanasius und Theodor. Von der rechten Seite des Chorumgangs führt eine aufsteigende Treppe zur reichlich verzierten steinernen Jakobusskulptur. Die Pilger nähern sich der Statue traditionell zu einer Umarmung. Am Apostel vorbei geht es zurück zur linken Seite des Chorumgangs. Angrenzend befinden sich sieben Kapellen sowie das innere Tor der Puerta Santa.

Der über dem Apostelgrab errichtete Hauptaltar wurde im 15. und 16. Jahrhundert mehrfach verändert. Anschließend ersetzte ihn Bischof Vega y Verdugo durch einen neuen, im Barockstil errichteten Altar. Der barocke Drang nach Üppigkeit wurde dabei durch den romanischen Rahmen eingeschränkt. Deutlich wird dies am überdimensioniert wirkenden Baldachin. Auf dem Hauptaltar sind drei unterschiedliche Darstellungen von Jakobus zu sehen. Im unteren Bereich ist Jakobus als Lehrer, darüber Jakobus als Pilger und ganz oben Santiago Matamoros abgebildet.

Botafumeiro

An hohen Feiertagen wird der berühmte Botafumeiro durch das Hauptschiff geschwenkt. Das 1,60 m große Weihrauchfass ist an einem 30 m langen Seil an der Decke befestigt. Nach dem Hochamt wird der Behälter von acht Männern in Bewegung gesetzt und bis unter die Decke geschwungen. Dazu hatte der Botafumeiro die Aufgabe, den Geruch der Pilger zu neutralisieren. Diese haben früher nach ihrer Wallfahrt eine ganze Nacht betend in der Kathedrale verbracht.

Die Legende des Apostel Jakob

Der Legende nach hat der Apostel Jakob im heutigen Santiago de Compostela gepredigt. Sein Ziel war es, die Menschen zum Christentum zu bekehren. Im Jahre 44 nach Christus kehrte er nach Palästina zurück und wurde dort gefangen genommen, gefoltert und getötet. Jakobs Schüler stahlen anschließend den Leichnam und brachten ihn auf ein Boot. Dieses trieb nach einem Sturm an die Küste Galiciens wo Jakob von seinen Schülern im Wald begraben wurde.

Im Jahre 813 sah ein im Wald lebender Eremit ein Leuchten und fand daraufhin das Grab. Aufgrund des Leuchtens wurde der Platz „Feld der Sterne“ genannt, was auf lateinisch Campus Stellae bedeutet. Später wurde daraus Santiago de Compostela. Zunächst ließ der spanische König Alfonso II. über dem Grabmal eine kleine Kapelle errichten. Später entwickelte sich daraus eine mächtige Kathedrale. Seit dem Mittelalter ist Santiago de Compostela genauso wie Jerusalem und Rom eine heilige Stadt.