Mallorca

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Mallorca Reisebericht einer Rundreise

Mallorcas Ruf ist nur bei jenen nicht der beste, die noch nie selbst dort waren. Denn das, was die Zeitung mit den vier Buchstaben oder diverse Trash-Fernsehsender in die deutschen Wohnzimmer spülen, existiert zwar. Das Partyleben, das Verrückte, das Feiern und das Zügellose, doch: Nur auf einem ganz bestimmten, eng begrenzten Gebiet. Der Rest der Insel ist solch ein herrliches Eiland, dass man nicht zwei Mal überlegen muss, einige Tage auf dem schönsten Eiland im Mittelmeer zu verbringen, wenn man eingeladen wird. Und so war es in meinem Fall, denn meine Frau lud mich spontan zu einem Trip nach Mallorca ein. Wunderbar, dachte ich mir, gleich mal die Sachen packen, wunderbar, und ich wurde tatsächlich nicht enttäuscht.

Erkundungen statt Strandurlaub auf Mallorca

Eine Woche sollte es werden und da wir beide nicht so gerne auf der faulen Haut liegen und Mallorca immer noch etwas zu entdecken bietet, selbst wenn man bereits dort war, hatte meine Frau eine kleines Programm für den Aufenthalt auf Mallorca geplant. Schön, wenn man mit jemandem reist, der ebenfalls gerne aktiv ist.

Ankunft in Cala Millor

So nahmen wir einen Mallorca-Flug ab Düsseldorf, kamen problemlos auf Mallorca an und es dauerte vom Verlassen unserer Haustür bis zur Ankunft an unserer ersten Unterkunft in Cala Millor nicht mal einen halben Tag. Schwupps, ist man schon in Urlaubsstimmung. Denn unser Zielort auf Mallorca, Cala Millor, bietet einen langen Sandstrand, der eher familienorientiert ist. Wenig wummernde Musik also, eher lebendige Geräusche von Kindern. Nach dem Einchecken erstmal kurz die Füße ins Wasser und schon ist man vom Flug erholt. An der Promenade von Cala Millor befinden sich viele Hotels unterschiedlicher Qualität, aber alle mit direktem Blick aufs Meer. Das war auch uns vergönnt, die wir in einem mittelklassigen Hotel untergebracht waren. Danach genossen wir den Ort und widmeten uns den Shoppingmöglichkeiten, um erstmal ein bisschen zu bummeln. Abend kehrten wir dann in eines der vielen Restaurants am Ort ein, wo es nichts zu meckern gab.

Tag 2: Trip nach Sineu, Kirchen und Klöster

Der zweite Tag ging dann aber direkt mit einer Fahrt nach Sineu, einem Ort im Landesinneren. Bei nur 4.000 Einwohnern ist es hier wirklich beschaulich, aber eben sehenswert. Hier findet zwar einmal pro Woche ein Kunsthandwerkmarkt statt, wir hatten uns aber einen anderen Tag ausgesucht. Die Kirche Nuestra Senyora de los Angeles sollte unser Ziel sein, denn diese Kirche verfügt neben schönem Interieur auch über ein Museum. Danach kraxelten wir (nicht wirklich!) weiter zum Kloster, das sich in der Nähe von Sineu befindet. “Convento de las Monjas” ist der staatstragende Name und er hat es verdient. Von dieser Tour zurück blieben wir noch ein Weilchen in Sineu, um schließlich bei weiterhin schönstem Wetter nach Hause zu fahren und wieder auf der Promenade von Cala Millor zu streunen und ein bisschen Leute zu gucken.

Tag 3: Cap de Fomentor, hoch überm Mittelmeer

Am dritten Tag ging es mit einem Mietwagen zum Cap de Fomentor. Die Fahrt zieht sich ein wenig, denn auf Mallorca ist es hügeliger als man denkt. So fuhren wir eine ganze Menge an Serpentinen auf diesem Stück. Ich liebe das ja, gemächlich im Urlaub herumzukutschieren, doch meine Frau will immer recht schnell ankommen. Wir hielten trotzdem hier und dort, nicht nur für die Aussicht, auch um ein paar Fotos zu schießen.

Das Cap de Formentor ist eine Steilküste mit Blick aufs Mittelmeer, der höchste Punkt auf dieser Halbinsel Mallorcas heißt Fumart und ist fast 400 Meter hoch. Entsprechend ist die Aussicht, die aber nicht nur uns begeisterte, hier reisen dann doch ganz schön viele andere Touristen an. Aber es lohnt sich. Zurück dann eine andere Strecke nach Cala Millor, wieder dauerte es für die Kilometerzahl recht lange. Doch das will man dann ja auch so, wenn man im Urlaub Zeit hat.

Viele empfehlen übrigens einen Aufenthalt am Cap de Fomentor bis zum Sonnenuntergang, der aus dieser Höhe ganz schön spektakulär ist, aber an diesem Tag war uns nicht danach. Sonne würden wir am nächsten Tag nämlich noch genug haben.

Tag 4: Strand und Sand muss auch mal sein

Tag 4 war dann ausschließlich für den Strand da, deshalb gibt es hier nicht allzu viel zu berichten. Ich schwimme nicht so gerne im Meer, aber meine Frau ist ein echter Seefisch und schwamm fast den ganzen Tag im Wasser. Ich hatte meinen Kindle mitgenommen und so auch gute Unterhaltung. Am Abend speisten wir ganz passend zum Tag viel Fisch und Meeresfrüchte, ausnahmsweise in einem kleinen Fischrestaurant in Port Nou, etwas nördlich von Cala Millor. Wobei ich nicht sicher bin, ob meine Frau überhaupt noch Meeresfrüchte gebraucht hätte.

Tag 5: Wandern nach Porto Cristo

Nach so viel Faulsein (meinerseits) stand am nächsten Tag eine Wanderung auf dem Programm. Wir hatten uns den südlichen Nachbarort Porto Cristo ausgesucht. Knapp 10 Kilometer klingen zwar nicht nach allzu viel, man muss aber doch ein paar wenige Höhenmeter überwinden. Porto Cristo ist etwa doppelt so groß wie Cala Millor, aber immer noch überschaubar. Die Wanderung hatte sich gelohnt, denn der Hafen von Porto Cristo ist adrett und ansehnlich. Außerdem gibt es in dem Ort die Höhle Coves del Drac, die wir am Nachmittag besichtigten. Lohnt sich, auch wenn man bei dem Wetter eigentlich lieber draußen als in einer Höhle ist.

Zurück ging es dann mit dem Linienbus, der die paar Kilometer natürlich deutlich schneller schaffte als wir zu Fuß. Das war dann aber auch ganz gut so, denn am Abend ging es noch mal zum Tanzen in eine Jazzbar. Zumindest wollten wir tanzen, ich war dann aber nach dem ganzen Tag doch zu müde, um es lange auszuhalten. Also ging ich alleine an den Strand, meine Frau im Tanzfieber und relaxte noch ein wenig am Strand.

Tag 6: Museum in Manacar und noch mal ans Meer

Relaxen war auch keine schlechte Idee, denn am nächsten Tag gab es noch einmal Programm mit Hirn und Geist. Das Historische Museum von Manacar stand auf dem Programm. Ganz schön umfangreich ist die Sammlung dieses in Manacar gelegene Museum. Es gibt fünf verschiedene Themenräume, einen prähistorischen, römischen, spätantiken, islamischen und noch einen Themenraum, an den ich mich gerade nicht erinnere. Hat sich aber gelohnt, ich könnte in solchen Ausstellungen ja immer versinken. Zurück ging’s dann wieder mit dem Wagen und der letzte späte Nachmittag und frühe Abend gehörte dann noch mal dem Strand an Cala Millor. Schön war’s gewesen, dachte ich da schon, und leider auch, dass alles nun mal enden muss. Denn das war schon unser letzter Abend auf Mallorca.

Abflug von Mallorca

Zurück verlief die Reise ebenso unkompliziert wie die Anreise, da merkt man dann eben doch, dass Mallorca ein touristisches Zentrum ist. Reibungslose Heimkehr und die Gewissheit, dass Mallorca einer der besten Orte in Europa ist, um zu entspannen und Kraft zu tanken – wenn man weiß, wo.